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 Delphi und Phytia

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Elke
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Delphi und Phytia Empty
BeitragThema: Delphi und Phytia   Delphi und Phytia EmptyFr Jul 10, 2009 10:03 am

Das Orakel

Im Apollo-Tempel von Delphi waren zwei Priester für die Formulierungen der Vorhersagen zuständig. Sie wurden auf Lebenszeit gewählt und von fünf so genannten “Eingeweihten” unterstützt. Die stammten immer aus den angesehendsten Familien Delphis.

Die eigentlichen, oft mehrdeutigen Prophezeiungen stammten von der Pythia. Auch sie stammte immer aus Delphi und war auf Lebenszeit gewählt. Die Pythia saß während ihrer Weissagungen im so genannten Adyton des Apollo-Tempels auf einem Dreifuß. Während der Sitzung wurde Weihrauch verbrannt. Die Pythia kaute Lorbeerbretter und versetzte sich in Trance. Sie saß hinter einem Vorhang und verkündete ihre Eingebungen. Durch den Rauschzustand konnten die Worte unverständlich sein, und es oblag den Priestern, die Weissagung zu “übersetzen”.

Der Dienst des Orakels wurde im Laufe der Zeit immer mehr an den Bedürfnissen der Fragesteller und des Tempels angepasst. Anfangs erfolgten die Prophezeiungen nur am Geburtstag Apollos. Später gab es an jedem siebten Tag im Monat eine Sitzung.

Jeder durfte das Orakel befragen. An erster Stelle der Rangfolge der Fragesteller standen die Bürger Delphis. Nach ihnen hatten die Abgesandten der griechischen Städte das Recht zu fragen. Athen und Sparta hatten dabei ein besonderes Vorrecht - sie durften jederzeit in Delphi vorsprechen. Als letzte konnten die Bittsteller aus anderen Ländern um Rat fragen.

Die Priester des Orakels waren sehr geschäftstüchtig. Keine ihrer Dienstleistungen war kostenlos. Es wurden daher Spenden in unterschiedlicher Höhe erwartet bzw. gefordert. Die Besucher des Orakels durften das Heiligtum nur in Begleitung eines Tempeldieners betreten, auch dafür wurden Spenden verlangt. Die Höhe der Spenden ist leider nicht überliefert.

Nur eine Gebühr ist bekannt geworden. Die griechischen Städte errichteten in Delphi ihre Schatzhäuser, um das eigene Vermögen vor Plünderern zu schützen. Delphi forderte für diesen Service 10 Prozent des ausgelagerten Vermögens der Städte.

Delphi war aber nicht nur das Heiligtum des Apollo. Der Sage nach veließ Apollo die Stadt mit Beginn des Winters und reiste in das Land der Hyperboreer, wo immer Frühling herrschte. Deshalb schwieg das Orakel im Winter. Von Dezember bis Februar wurde in Delphi Dionysios angebetet und gefeiert. Mit der Rückkehr des Frühlings zog Apollo der Legende nach wieder in Delphi ein. Das Orakel war wieder erreichbar.

Der Apollo-Tempel

Zentrum Delphis war der Apollo-Tempel. Der erste Tempel wurde um 650 v. Chr. erbaut. Nachdem er gegen 550 v. Chr. niedergebrannte, errichtete man auf den Fundamenten einen zweiten Tempel. Dieser Tempel wich 330 v. Chr. einem Neubau, dessen Ruinen man heute noch sieht.

An der Tür der Cella stand ein Thron des Dichters Pindar, der auf diesem Sitz Apollo Lobeshymnen gesungen haben soll. In der Cella befand sich der Herd der Göttin Hestia, in dem die ewige Flamme Griechenlands brannte. Der hintere Teil der Cella war zweistöckig. Im Erdgeschoss stand eine Statue Apollos. Im Tiefgeschoss gab es zwei Räume. Ein Raum war für die Orakelbesucher gedacht, der andere für die Pythia bestimmt. Dieser Raum beherbergte den Erdspalt, aus dem die Dämpfe strömten, die die Pythia zu ihren Prophezeiungen verhelfen sollte.

Die Pilger erreichten das Tempelgebiet über einen gewundenen Weg. Sie reinigten sich an der Quelle Kastalia, ehe sie den eigentlichen Tempel erreichten. Nachdem sie die Umfassungsmauer erreicht hatten, folgten sie dem Weg weiter, an dem sich mehrere Gebäude reihten, darunter die Schatzhäuser der Athener, der Korinther und der Thebaner. Mehrere statuenhafte Weihegeschänke griechischer Städte fassten den Weg ein. Erhalten hat sich die Weihestatue eines Wagenlenkers von 1,80 Meter Höhe, die dem Apollo als Dank für einen Sieg gestiftet wurde.

Auf einer Terrasse endete die Heilige Straße am Apollo-Tempel. Er nahm eine Grundfläche von 60 mal 24 Metern ein. Sechs Reihen mit jeweils 15 Säulen zierten den Tempel.
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